Behandlung - Dekubitus-Online

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Die Grundlage in der Behandlung des Dekubitus liegt in der Reduzierung der Risikofaktoren "Druck und Zeit", d.h. die Ermittlung des optimalen Zeitraumes zur Bewegungs- und Positionsänderung des Patienten.
Im Folgenden werden kurz die momentan geläufigsten Wundverbände zur Behandlung aufgeführt.

Die Auswahl eines geeigneten Wundverbandes stellt im Rahmen einer sachgerechten Dekubitusbehandlung eine der wichtigsten Maßnahmen dar, um den Heilungsprozess zu unterstützen und zu beschleunigen.
Folgende Leistungsanforderungen werden an hydroaktive Wundauflage gestellt:

     Erhaltung hoher Feuchtigkeit von Wunde / Wundauflage
     Entfernung von überschüssigem Exsudat
     Ermöglichung des Gasaustausches (O2, CO2)
     Beschaffung thermaler Isolation
     Schutz vor Sekundärinfektion
     Reduktion von Schmerzen
     Ermöglichung eines Verbandswechsels ohne Trauma
     Keine Abgabe von Fasern
 
Die Auswahl des geeigneten Verbandstoffes ist immer noch spezifisch von der Kategorie des Dekubitus und dessen Heilungstendenz abhängig.
 
Im Folgenden werden die Gruppen der verschiedenen Verbandstoffe kurz beschrieben:

Alginate werden aus Seealgen gewonnen in Form von Calcium- oder Calcium-Natriumalginate als Wundkompressen oder Wundtamponade verwendet. Sie haben eine Absorptionskapazität und bilden durch die Absorption von Wundsekret formstabiles Gel, welches ein feuchtes Wundmilieu erhält. Freigesetze Calciumionen wirken blutstillend. Angewendet werden Alginate hauptsächlich bei Wunden mit starker Exsudation, sowie bei stark nässenden und tiefen Wunden. Werden Alginate als Tamponade verwendet, können Hydrokolloidverbände als Sekundärverbände dienen.

Hydrofaser-Verbände stechen durch ihr hohes Absorptionsvermögen hervor. Durch die Sekretaufnahme bildet sich ein formstabiles Gel, welches die Wunde feucht hält und ohne Rückstände entfernt werden kann. Angewendet werden Hydrofaser-Verbände bei stark sekretierenden Wunden. Sie bestehen im Gegensatz zu den Alginaten allerdings nicht aus "Naturprodukten".

Hydrokolloide bestehen aus sehr quellfähigem Material, welches durch Wundexsudat ein Gel bildet und ein feuchtes Wundmilieu aufrechterhält und die Wunde luftdicht (okklusiv) verschließt. Dieses Gel bindet auch Keime und abgelöste Wundpartikel. Das Gel verbleibt beim Verbandswechsel in der Wunde und muss mit Ringer- oder NaCl-Lösung ausgespült werden. Sehr häufig wird dieses in der Wunde verbliebene Gel mit Eiter oder Fibrinbelag verwechselt. Hydrokolloide unterstützen die natürliche Wundreinigung, die Epithelisierung und die Bildung von neuem Granulationsgewebe.
Angewendet werden können Hydrokolloidverbände in allen Phasen der Wundheilung.

Polyurethane besitzen eine hohe Saugkraft gegenüber Exsudat. Besonders bei schlecht heilenden Wunden werden sie eingesetzt, da der Schaumstoff in die Wunde einwachsen kann und beim Verbandswechsel durch das Abtragen der neuen Haut die Wundgranulation stimuliert werden kann.

Hydropolymer-Verbände absorbieren das Wundsekret in ein strukturbeständiges Schwammgerüst, dadurch quillt das Material auf, allerdings ohne flüssig zu werden. Aus diesem Grund kann es beim Verbandswechsel ohne Rückstände von der Wunde entfernt werden. Anwendungsgebiete sind epithelisierende und granulierende Wunden mit geringer Wundsekretion.

Silberhaltige Wundauflagen (Ag) sind mit Silber in einem von folgenden Formen angereichert:
     Elementares Silber
     Silbersalze
     Ionenaustauscher  
Nach der Anlagerung der Silber-Kationen an die Zellwand der Bakterien dringen sie in die Zelle ein und beinträchtigen dann die weitere Zellteilung.

Eiweiß- und Geruchsmoleküle werden in den Poren der Aktivkohleverbände eingeschlossen und sorgen so für eine effektive Geruchsbindung. Sie haben eine große Saugfähigkeit, dürfen aber nicht zerteilt werden.

Hydrogele bestehen bis zu 95% aus Wasser, geben Feuchtigkeit ab und lösen dadurch die Beläge auf der Wunde. Dieser Prozess wird autolytisches Debridément genannt. Hydrogele müssen mit einem Sekundärverband abgedeckt werden.
 
 
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